„Einmal Tragemama immer Tragemama“?
Oder doch nicht…?
Für mich war quasi direkt beim zweiten Strich auf dem Schwangerschaftstest klar: Ich trage wieder.
Klar. Logisch. Warum auch nicht?
Voller Vorfreude, voller Oxytocine malte ich mir bereits aus, wie wir zusammen unterwegs sein würden: Das große Kind an der Hand. Das Kleine in der Trage, ganz nah bei mir.
Und dann?
Hatte ich plötzlich ein Kinderwagenkind. Ich. Ich schob wirklich einen Kinderwagen spazieren. Inklusive schlafendem Kind. Unglaublich. Erstmal war das auch ganz praktisch. Oftmals bequem. Und vor allem super ungewohnt. Für mich.
Aber zuhause brachte mir der Wagen wenig. Genauso wie auf unebenen Terrain. Oder bzw. vor allem: Bei diesen gemeinen, wirklich gemeinen Koliken.
Natürlich probierten wir es mit der Trage. Bzw den verschieden Modellen an Tragen, die ich in meiner romantischen Vorstellung und ja, vielleicht auch im Hormonrausch der Schwangerschaft, natürlich längst bereitliegen hatte. Aber irgendwas „passte“ nicht.
Der Kleine mochte das Getragen werden nicht sonderlich gerne. Er akzeptierte es zwar. Kurz. Mehr aber auch nicht. An zur Ruhe kommen oder gar Einschlafen in der Trage war nicht zu denken.
Also vereinbarte ich irgendwann einen Termin bei einer Trageberaterin.
Nervös und hoffnungsvoll, mit all meinen Tragen und natürlich meinem Baby im Gepäck machte ich mich auf den Weg. Die Beraterin nahm sich Zeit. Gemeinsam schauten wir uns meine mitgebrachten Tragen an. Probierten aus. Justierten nach. Besprachen. Und siehe da. Die Trage, die sich eigentlich mein Mann für seinen Sohn angeschafft hatte. Die sollte unsere werden. Sie war einfach nur schlecht eingestellt. Beziehungsweise hatte ich beim Anziehen einen kleinen Denkfehler.
Erleichtert und glücklich verließen wie an diesem Tag den Laden. Als Trageteam. Denn ab da begann unsere Tragegeschichte nochmal von vorne.
Und manchmal, ja manchmal da waren wir dann tatsächlich so unterwegs, wie ich mir das vorgestellt hatte. Das große Kind an der Hand und das kleine Kind friedlich schlummernd ganz nah bei mir am Herzen.
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