Blogserie #9: Die Tragegeschichte von Sabrina

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Sabrina hat mit ihrem kleinen Herzkind schon einiges durchgemacht. Kurz nach der Geburt wieder von ihrem Schatz getrennt zu werden, das wünscht sie keinen frischgebackenen Eltern. In der schwierigen Zeit voller Hoffen und Bangen beschäftigte sie sich intensiv mit dem Thema Tragen und Bindung. Für Sabrina war klar: Wir werden tragen. Auch wenn die Klinik nicht auf ihrer Seite war, hat sie auf ihr Mutterherz gehört und fürs Tragen gekämpft – mit Erfolg für sie und ihr Herzkind!

Das ist die Tragegeschichte von Sabrina

Angefangen hat alles mit dem Kauf eines Tragetuches vor Geburt von einer Trageberaterin aus unserem Ort. Ich habe mir zwar vorgenommen, den Kleinen zu tragen, mir aber sonst keine Gedanken darüber gemacht. Der Kleine kam pünktlich zum Termin auf die Welt und anfangs schien auch alles bestens zu sein.

Plötzlich waren wir getrennt

Ein Tag nach der Geburt musste er allerdings in eine andere Klinik auf die Intensivstation verlegt werden. Was es heißt, sein Kind nicht mehr direkt bei sich tragen zu können, muss ich, denke ich, niemandem erklären.

Es folgten schwierige Wochen, bangen und eine große Operation. In der Zeit habe ich mich viel mit dem Thema Tragen und Bindung beschäftigt.

Ich wollte unbedingt tragen

Es war für mich klar: Nach dem Krankenhaus werden wir tragen. Die Kuschelzeit und die intensive Zeit nachholen, die schweren Wochen versuchen zu verarbeiten.

Zuhause trugen wir trotz der erschwerten Bedingungen täglich mehrere Stunden im Tragetuch. Es tat gut, ihn so dicht bei sich zu haben und zu kuscheln.

Herzkind im Tuch tragen Babytragen

Herzkinder tragen

Die erste Zeit musste ich viel diskutieren, mich belesen zum Thema Tragen. Ich fand es schade, dass die behandelnde Klinik keine Ahnung vom Tragen hatte.

Ich musste mir anhören, dass das Tragen für Herzkinder nicht gut sei, vor allem nicht bei solchen Temperaturen. Er könnte überhitzen. Klar, es waren über 30 Grad, aber durch die Tipps im Internet haben wir es durchgezogen und weiter getragen.

Er war deutlich weniger verschwitzt als im Wagen oder in der Wiege, aber zu 100% überzeugen konnte ich die Klinik und den Kinderarzt nicht vom Tragen.

Sein sicherer Hafen war mir eine große Erleichterung im Alltag

Tragen erleichterte mir ungemein den Alltag, ob beim Spaziergang mit Hund, bei den Pferden, im Haushalt, zum Kinderarzt oder sogar einem Klinikaufenthalt. Die Tragetücher oder Tragehilfen waren immer dabei – sein Rückzugsort, sein sicherer Hafen, dicht bei Mama angekuschelt.

Verwöhnen durch Tragen gibt’s nicht

Oft musste ich mir anhören, ich verwöhne ihn. Er lernt nie laufen, er müsste auch Mal liegen usw. Was soll ich sagen: Er hat trotz des vielen Tragens gelernt, sich zu drehen, hat laufen gelernt und jeder war begeistert von seinem unglaublichen Gleichgewicht und Körpergefühl – trotz der langen Krankenhausaufenthalte.

Selbst heute nach dreieinhalb Jahren steigt er noch gerne bei längeren Wanderungen auf den Rücken zu Mama oder Papa, um sich auszuruhen oder einfach Nähe zu tanken.

Kind auf dem Rücken tragen

Selbst in der Schwangerschaft mit Nachzügler wurde er getragen. Ich nannte es schon liebevoll Tandemtragen, was ja auch stimmte: Der Kleine wurde liebevoll im Bauch geschaukelt und der Große konnte auf dem Rücken relaxen.

Mir war klar: Der Kleine wird von Anfang an getragen. Den Kinderwagen haben wir gleich unter dem Dach geparkt und der steht bis heute dort. Einige im Ort fanden es ganz witzig und fragten mehrmals, ob wir keinen Kinderwagen hätten oder ihren übernehmen wollten. Aber der Kleine fühlt sich einfach im Tuch viel wohler.

Das Kämpfen hat sich gelohnt

Es freut mich, dass ich durch meine Hartnäckigkeit einige bei uns mit dem Tragen anstecken konnte. Selbst die Omas und der Papa tragen hier. Sie wissen mittlerweile, dass es das Beste für die Kids ist. Sie merken, dass es ihnen gut tut, sie es genießen, zur Ruhe kommen und entspannt sind.

Bei dem Kleinsten kann ich sogar die Erfahrung machen, ihn im Tuch zu stillen. Ihn dicht an mich gekuschelt zu tragen und ihn dabei zu füttern. Seine Bedürfnisse schneller wahrzunehmen, ihn schneller zu beruhigen oder einfach Mal nur zu kuscheln.

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In unserer Anfangs-Tragezeit mussten wir uns oft durchsetzen, oft kämpfen. Ob um das Leben oder einfach nur darum, tragen zu dürfen oder zu können. Ich bin der Meinung, dass dies auch mit Handicap der Kinder geht, viele Kliniken sich aber leider viel zu wenig mit dem Thema auskennen und nicht geschult werden.

Frühchen werden oft von Beginn an getragen. Das wird auch geschult, aber bei anderen Erkrankungen wie Herzfehler oder Hüftdysplasien, wo es auch möglich wäre oder auch Linderung bringt, wird es oft belächelt oder sogar abgeraten.

Jedes Kind sollte getragen werden dürfen

Ich möchte keine Empfehlung aussprechen, aber ich wünsche mir, dass alle Kinder getragen werden können und dürfen, weil es so viel mehr ist als Alltagserleichterung, den Haushalt schaffen und kuscheln.

Ich wünsche mir, dass mehr Kliniken und Ärzte sich mit dem Thema auseinandersetzen.

Werdenden und frischgebackenen Eltern möchte ich raten: Bitte nehmt eine Trageberatung wahr und wenn ihr euch nicht sicher seid bei Kids mit Erkrankungen oder Handicaps: Es gibt auch spezialisierte Beratungen, die sich für einen einsetzen.

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Das war die Tragegeschichte von Sabrina.

AUTORIN

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