Blogserie #26: Die Tragegeschichte von Katharina & Sebastian

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Katharina und Sebastian sind auch bekannt als bindungsWelten. Und so sind sie zum Babytragen gekommen:

Katharina:

Meine Tragegeschichte fängt 1990 an; da bin ich nämlich geboren. Meine Mama hatte sich ein Tragetuch organisiert und damit wurde ich getragen. Aber nicht nur damit…mein Papa hat mich Stunden auf dem Arm getragen und für mich gesungen, wenn ich einschlafen sollte. Meine Mama hat mir erzählt, dass sie niemanden hatte, der ihr wirklich zeigen konnte, wie das Einbinden funktioniert. Deshalb hat sie mich pragmatisch aufs Bett gelegt und sich rücklings über mich gebeugt, um mich so auf den Rücken zu bekommen.

Meine eigene Tragegeschichte geht dann ein paar Jahre später weiter mit meiner Babypuppe. Ich hatte tatsächlich eine Tragehilfe: Eine Art Sitz mit Trägern. Die Puppe saß im Sitz und schaute von meinem Rücken weg nach hinten. Ich war immer neidisch auf die Tragehilfe meiner Schwester, die man vor dem Bauch tragen konnte. Dann war Tragen lange Zeit nicht relevant oder vielleicht ja doch – ich habe viel gebabysittet… und weiß noch wie oft meine Arme fast abgefallen sind, weil das Baby oder Kleinkind so schwer war. Zu der Zeit sind mir dann immer mal wieder Kraxen zum Tragen begegnet, aber selbst getragen habe ich damit nicht. Erst im Studium, als meine Tante meinen Cousin geboren hat, habe ich das erste mal tatsächlich eine richtige Tragehilfe genutzt, eine Fullbuckletrage. Und kurz danach habe ich mit der Kraxe das Kind einer Freundin eingepackt und den kleinen Mann und den Hund ausgeführt, damit meine Freundin Pause machen konnte. Alles Einzelerfahrungen, die mir noch sehr präsent sind.

Mit meiner ersten Schwangerschaft beginnt wohl „unsere Tragegeschichte“. Schon in der Schwangerschaft war für mich klar, dass ich Tragen auf jeden Fall probieren möchte. Am flexibelsten fühlte sich das Tragetuch an und ich hatte irgendwie sofort vor Augen, dass ich mit einem Tragetuch tragen möchte.

Da ich online nicht so recht herausfinden konnte, was da nun gut ist, habe ich meine Hebamme gefragt, ob sie mir da weiterhelfen kann. Sie hat mir dann zwei Marken empfohlen, die sie kannte. Mit dieser Info haben wir uns umgeschaut und dann ein gewebtes Tragetuch gekauft. Anbei war auch eine Papieranleitung, mit der wir dann einmal versuchten, das Tuch zu binden.

Da für uns feststand, dass Sebastian zu Beginn auf jeden Fall etwas länger zuhause sein sollte, hatte ich mir überlegt, dass er von mir zu seinem „Geburtstag als Papa“ eine Tragejacke geschenkt bekommen sollte. Ich recherchierte einige Zeit und fand Viva la Mama. Da zu dem Zeitpunkt die passenden Jacken leider nicht verfügbar waren, entschied ich mich für ein Sweater-Modell eines anderen Herstellers für den Tragepapa. 

Vor der Geburt lagen dann Tuch und Tragesweater bereit…und die Entbindung lief nicht ganz so wie geplant. Damit beginnt eigentlich die Tragegeschichte von Sebastian.

Sebastian:

Auch wenn wir versuchen eine faire Partnerschaft zu führen und früh feststand, dass wir uns als gleichwertige Elternteile ansehen, habe ich mich mit den Themen früher Elternschaft in den ersten Schwangerschaftsmonaten so gar nicht befasst. Da ich weder jemals gewickelt noch getragen hatte, konnte ich gut mit Katharinas Wünschen nach Stoffwindeln und Tragen mitgehen – ich kannte die Unterschiede zu Anderem ja sowieso nicht.

Trotzdem wollte ich gut vorbereitet sein und habe Windeln falten und Tragetuch-Binden geübt. Mit einem meiner Stofftiere – einem Delfin. Ich gehe hier nicht näher darauf ein, wie gut das funktioniert hat, so ohne Beine, doch zumindest die einzelnen Bindeschritte konnte ich so verinnerlichen. Wie sich gezeigt hat, bin ich wohl eher unathletisch, unbeweglich und schlecht im Nachahmen von Bewegungsabläufen und so hat das Üben tatsächlich einige Zeit in Anspruch genommen.

Und was war ich froh darüber!

Nach einer langen und doch gut verlaufenden Hausgeburt musste Katharina anschließend ins Krankenhaus. Da das erst nach der Geburt war, konnten wir entscheiden, dass Mini jedoch nicht als Patientin eingeliefert wurde. Die kommenden 48 Stunden bis zu Katharinas Entlassung waren die wohl intensivste Erfahrung, die ich jemals gemacht habe. Bis auf zwei Besuche in der Klinik und einem Besuch der Hebamme verbrachte ich diese alleine daheim mit unserem neugeborenen Kind.

Und was war ich stolz, als ich am ersten Morgen der Hebamme die Tür öffnete und das Kind dabei im Tragetuch trug! Dass es eher tief hing und aus heutiger Trageberater-Sicht nicht ganz so prächtig aussah, war erstmal egal. Das Gefühl war Wahnsinn und sticht aus dem Gefühlsgemenge der ersten Tage heraus.

Tatsächlich habe ich jedoch in den kommenden Wochen und Monaten eher unregelmäßig getragen. Katharina war die ersten Wochen noch ausgeknocked und verbrachte die meiste Zeit tagsüber liegend mit Mini auf dem Sofa. Doch mit dem heutigen Wissen hätte ich mir so manches Tragen auf dem Arm beim Wiedereinschlafen nachts gespart. Der erste Teil meiner Elternzeit ging dann auch schnell zu Ende und ich hätte nicht gedacht, wozu das Thema tragen bei uns noch führen würde.

Katharina:

Im Laufe des Frühlings hatte ich dann mit Mini zuhause relativ viel Zeit um verschiedene Bindeweisen zu testen. Inspiriert durch Kontakte über Instagram testete ich das Känguru, lernte die Kopfstütze mit einer Mullwindel kennen und nahm an einigen Gewinnspielen teil. Durch diese zogen einige weitere Tragehilfen bei uns ein.

Unsere kleine Minimotte war zu dem Zeitpunkt schon recht groß und wir überlegten, wie wir mit dem Tragen weiter machen wollen, da vor dem Bauch tragen mittlerweile den Rücken stark in Anspruch nahm. Wir recherchierten nach der passenden Trageberatung und wurden im Umkreis nicht fündig. Also entschieden wir kurzerhand ohne Beratung eine Fullbuckle-Trage zu kaufen, in der Hoffnung mit dieser auf dem Rücken tragen zu können. Und wer hätte es gedacht: Die Trage war überhaupt nichts für uns und wir total unglücklich damit. Ein weiteres Gewinnspiel, bei dem Sebastian eine online-Trageberatung gewann, gab uns die Möglichkeit, die Vielfalt der Tragehilfen kennen zu lernen und uns mit dem Angebot mehr und mehr auseinander zu setzen.

Sebastian:

Nach der Trageberatung habe ich ziemlich bereut, dass wir uns nicht früher ausführlicher mit dem Thema befasst hatten. Inzwischen hatten wir über das Thema Stoffwindeln auch tolle Kontakte in die Insta-Community des Tragens. Es gab dort viel positive Rückmeldung zu Trage-Papas und ich erkannte, dass Tragen eine tolle Möglichkeit bietet, Eltern-Sein fair aufzuteilen.

Katharina:

…und dann gab es super viele verschiedene Entscheidungen die dazu führten, dass @bindungsWelten geboren wurde: Unser Angebot an junge Eltern sich zum Thema Stoffwindeln, moderne und nachhaltige Monatshygiene oder Babytragen beraten zu lassen oder eine systemische Beratung bei uns zu buchen, um Antworten auf Fragen zu finden, die sich eben vor allem junge Familien stellen. Sebastian entschied sich für die Ausbildung zur Fachkraft für gesundes Baby- und Kleinkindtragen, ich war zu dem Zeitpunkt bereits in der Ausbildung zur Stoffwindelberaterin und Beraterin für nachhaltige Monatshygiene.

Voller Enthusiasmus überlegten wir welche Tragehilfen wir testen wollten, welche Systeme wohl für eine Beratung sinnvoll sind und testeten weiter mit unserem Tragetuch die verschiedenen Bindeweisen. Schon kurz darauf stolperte ich über Ideen, wie es am einfachsten ist, ein Kind auf dem Rücken zu tragen und schwupps wurde Mini mein kleines Versuchskaninchen.

Einige weitere Tragehilfen zogen bei uns ein und es kam, wie es kommen musste: Wir waren so viel mit Trage unterwegs, dass wir uns einig waren, dass wir dringend Tragejacken brauchten. Und so durften nicht nur PINA und PAVO einziehen und unseren Alltag bereichern, sondern wir kamen auch in einen wirklich herzlichen und ehrlichen Austausch mit Gunda und Katja.

Seit Anfang des Jahres wissen wir, dass wir im Herbst Mini 2 begrüßen dürfen. Mit dem Wissen, dass ein neues kleines Tragebaby bei uns einzieht, sind wir voller Vorfreude auf das, was kommt und sind heiß darauf, jede Menge Tragetücher und Tragehilfen zu testen.

Unsere Tragegeschichte ist sicherlich noch nicht zu Ende – vor allem mit dem Ausblick darauf, dass der bittere Moment, wenn unsere Kinder nicht mehr getragen werden wollen, etwas dadurch abgemildert wird, dass wir danach weiterhin beraten dürfen.

Und wer weiß, was bis dahin noch alles für Trage-Abenteuer auf uns warten…

AUTORIN

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