Blogserie #18: Die Tragegeschichte von Heike

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Nach einer schweren Geburt und einer anstrengenden Anfangszeit ist Heike fast verzweifelt. Ihr Baby zu beruhigen war kaum möglich – bis ihre Hebamme ihr eine Trage gab. Plötzlich war ihr Schatz ruhig und konnte sich endlich an Mama entspannen. Heike weinte vor Rührung als ihr Baby bei ihrem ersten Trage-Spaziergang zufrieden einschlief. Doch irgendwann kam der Herbst. Es wurde kälter und der Krümel wollte dick angezogen nicht in die Trage. Lies in Heikes Geschichte, wie sie sich mit ihrem Baby trotzdem in der Trage durch die kalte Jahreszeit kuscheln konnte.

Das ist die Tragegeschichte von Heike

Achtung: Triggerwarnung (Geburtstrauma, Schreibaby, Regulationsstörung)

Die Geburt unseres Krümels lief doch ganz anders als erwartet und anders, als ich es mir nach dem Geburtsvorbereitungskurs vorgestellt hatte. Nur mit viel Hilfe durch Ärzte, der Hebamme und Arzthelfer*innen konnte unser kleiner Sternengucker auf die Welt gebracht werden. Dadurch musste er direkt auf die Intensivstation.

Noch heute fehlt mir das erste Bonding und auch der Krümel zeigte bald, dass er mehr Nähe, Geborgenheit und Sicherheit benötigte, um zu entspannen. Als frischgebackene Mama war ich erst einmal total überfordert, als er plötzlich mittags losweinte und gar nicht mehr aufhören wollte. Ich nahm ihn auf den Arm, versuchte zu stillen, sang, lief herum, redete mit ihm und nichts half. Abends um 8 Uhr war der Spuk dann vorbei, der Krümel schlief völlig erschöpft, doch am nächsten Vormittag ging es wieder los.

Unsere erste Rettung: eine Babytrage

Ich wurde immer nervöser, gestresster und dachte, ich sei eine furchtbare Mutter. Als mich meine Hebamme so sah und hörte, wie der Krümel schrie, kam sie mit der Lösung: “Ich glaube, er braucht eine Trage!” Wir wollten eigentlich eine Trageberatung machen, doch durch die Intensivstation und das Schreien, hatte ich nie die Gelegenheit gefunden. Also gab uns die Hebamme ihre Trage. Wir setzten den Krümel hinein, und plötzlich war er still.

Noch nie hatte ich ihn so ruhig und entspannt erlebt. Wir gingen das erste Mal spazieren und er schlief friedlich ein. Vor Freude musste ich weinen. In diesem Moment konnte ich das erste Mal eine wirkliche Bindung zu ihm spüren. Von da an wurde die Trage sein zu Hause, wir waren mehrmals am Tag draußen und so schafften wir es, dass er entspannte und schlief.

Unsere zweite Rettung: eine Tragejacke

Doch dann kam der Herbst. Anziehen wurde zum Kampf, Tränen flossen und wieder fühlte ich mich, als würde ich als Mutter versagen, denn mit dickem Anzug wollte der Krümel nicht in die Trage. Unsere zweite Rettung: eine Tragejacke. Und so kuschelten wir uns durch den Herbst und Winter, die Schreiphase hörte auf. Schlafen wollte der Krümel auch weiterhin mittags nur in der Trage, doch auch das änderte sich.

Nun, nach 18 Monaten schläft er immer noch nur an oder auf mir, aber auch im Bett oder auf dem Sofa, doch die Trage bleibt unser Retter. Egal wann und egal wo wir sind, wenn er müde wird, schläft er darin ein und das gibt uns viel Freiheit, aktiv zu sein und ihm gibt es gleichzeitig Nähe und Geborgenheit.

Eine Trageberatung haben wir später noch gemacht und uns noch ein paar tolle Tragen, Tücher und Jacken gegönnt. Wir nutzen jede davon bis heute und hoffentlich noch eine ganze Weile.

Das war die Tragegeschichte von Heike. Mehr Tragegeschichten gibt es regelmäßig auf unserem Blog!

AUTORIN

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